Jugendgruppe aus Barver war in Lezay – Viel erlebt
Barver (kdt), Heute traf eine Delegation der Gemeinde Lezay in Barver ein, um in einem feierlichen Festakt die Patenschaftsurkunde zu übernehmen. Grundstein für dieses Beispiel der Völkerverständigung legten im Jahre 1960 die Jugendgruppen beider Gemeinden, als sie beschlossen, zukünftig freundschaftliche Beziehungen zu unterhalten und jährlich Jugendgruppen auszutauschen. Auch in diesem Jahr besuchte eine 17köpfige Gruppe die französische Patenstadt.
Nach strapaziöser Bahnfahrt war endlich das vorläufige Ziel, Poitier, erreicht, wo die Gäste aus Barver bereits von Freundem aus Lezay erwartet wurden. Die folgenden restlichen Autokilometer wurden zum Auffrischen alter Bekanntschaften und Hände schütteln genutzt.
Spätestens bei der offiziellen Begrüßung im Gemeindehaus ließ der gereichte Aperitif alle aufkommende Müdigkeit im Nu verfliegen, so dass nach der Quartierverteilung gute Laune „Trumpf“ war. Zudem bildete das abgebrannte Willkommens-Feuerwerk eine gelungene Überraschung.
Feucht wurde es am zweiten Tag der Reise. Die idyllisch gelegenen Kanäle in der Nähe der Stadt Niort wurden von „Widukinds Kindern“ heimgesucht. Zunächst verlief die Tret- und Paddelbootfahrt noch recht harmlos, doch die Scharmützel des Wasserspritzens nahmen bald solche Ausmaße an, dass sich einige arg „Begossene“ dazu entschlossen, ein Bad zu nehmen. Auch „Unfreiwillige“ kamen in den Genuss, französische Fluten kennenzulernen. Lapidarer Kommentar: Auch französisches Wasser ist nass!
Beim Besichtigen der Stadt Cognac gab es dann ausreichende Möglichkeiten, sich auch innerlich feucht zu halten. Der Besuch bei den bekannten Martell-Cognac- Werken fand Interesse, begehrt waren natürlich die Kostproben, die flugs reißenden Absatz fanden. Zum Programm gehörte auch der Besuch einer Glasfabrik, die die zum edlen Tropfen gehörigen Flaschen erstellt.
Viel Spaß hatten die jugendlichen Gäste aus Barver mit der Volkstanzgruppe aus Lezay, von der die Deutschen französische Volkstänze erlernten. Viel Gelächter erntete auch ein unvorhergesehener Zwischenfall um Abschluss eines Kostümfestes. Werner Strathmann — er verkörperte Pater Brown — blieb beim Absteigen von einem Moped — der Teufel wollte es wohl so — in einer Radspeiche hängen und riss sich ein kapitales Stück Stoff aus seinem Talar, so dass sein verlängertes Rückgrat fast blank“ lag…
Freude bereiteten auch die organisierten Tagesfahrten an den Atlantik zum Schneckenessen und zum Baden oder auch das Besichtigen einer Kathedrale in Poitier und der Besuch des dort stattfindenden Marktes.
Unter anderem wurden auch die Molkerei-Zentrale Lezay und der Viehmarkt „in Augenschein genommen“. Trotz des reichhaltigen Programmes blieb den Gästen aus Deutschland noch genügend Zeit, mit den französischen Familien Kontakte zu pflegen. Verständlich, dass manchem die Rückkehr nach Hause schwer fiel. So kam es zu einem traurigen Abschied.
Ereignisreich verlief die Stippvisite in Paris. Zwei Tage blieben der Jugendgruppe, aus Barver, die Stadt an der Seine kennenzulernen.
Notre-Dame, Monparnasse, Pigalle, die Champs Elysees und der Arc d’ Triomphe, der Louvre und natürlich der Eiffelturm bildeten begehrenswerte Foto-Objekte. Abschluss dieser ereignisreichen und schönen Tage bildete die „doofe Heimfahrt“ — so eine Teilnehmerin.
Bereits einen Tag später stattete eine ebenfalls 17köpfige Gruppe aus Frankreich ihren Gegenbesuch ab. Auch hier wartete die Jugendgruppe Barver mit einem reichhaltigem Unterhaltungsprogramm auf. Treckerfahrten mit Bier, Spießbratenessen, eine Dümmerrundfahrt, Fahrten nach Minden zur Schachtschleuse und zur Porta Westfalica fanden bei den Franzosen großen Zuspruch.
Deutsche Gemütlichkeit und französische Geselligkeit verbanden sich in idealer Weise, so dass auch hier den Gästen aus Lezay schöne Tage geboten werden konnten. Beide Gruppen können das Recht in Anspruch nehmen, einen weiteren Meilenstein zur Festigung der deutsch-französischen Freundschaft gesetzt zu haben.


